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Hauptseite » 2008 » September » 8 » Entfesselte Naturgewalt – Wirbelstürme werden immer stärker
Entfesselte Naturgewalt – Wirbelstürme werden immer stärker
08:55
Freitag, 05 September 2008
 
Der Klimawandel zeigt seine katastrophalen Folgen. Steigende Wassertemperaturen führen nach einer US-amerikanischen Studie zu immer stärkeren Wirbelstürmen.
Gefährlicher Einsatz: Reporter trotzen Hurrikan "Gustav" auf den Straßen von New Orleans.
 
Spätsommer ist Hurrikan-Saison. Wirbelsturm "Gustav" hat den Menschen in der Karibik und besonders den Einwohnern von New Orleans vor wenigen Tagen schmerzlich in Erinnerung gerufen, was ein perfektes Zusammenspiel von Atmosphäre und Meerwasser anrichten kann. Vor drei Jahren wälzten sich die dunklen Wolkengebirge von Hurrikan „Katrina“ mit voller Wucht auf die Küste Louisianas zu. Damals ließen bis zu zehn Meter hohe Flutwellen die Dämme um New Orleans bersten und spülten alles Leben aus den Straßen der Südstaaten-Metropole. Über 1800 Menschen starben.
 
 
 

Zerstörerische Schönheit
Auch wenn Hurrikan Gustav bei weitem nicht die katastrophalen Auswirkungen erzielte wie vor drei Jahren,  die Angst vor den zerstörerisch schönen Wolkenwirbeln nimmt zu. Und das nicht ohne Grund. Wissenschaftler der Florida State University in Tallahassee haben nun in einer Studie bestätigt, was lange Zeit schon vermutet wurde. Der Klimawandel und die damit einhergehende Erhöhung der Wassertemperatur erhöht nicht nur die Zahl der Wirbelstürme, sondern lässt sie auch stärker werden.

Zahl der schweren Wirbelstürme steigt um ein Drittel
„Unsere Ergebnisse stimmen mit der Annahme überein, dass das Meer mehr Energie hat, einen tropischen Wirbelsturm zu bilden, wenn das Wasser sich erwärmt“, schreiben die Forscher um James Elsner im Fachjournal „Nature“. Für die Studie hat das Team Wetterdaten aus 25 Jahren ausgewertet. Ihren Berechnungen zufolge erhöht die Erwärmung des oberflächennahen Meerwassers um ein Grad Celsius die Zahl starker Wirbelstürme um fast ein Drittel – von weltweit 13 auf 17 im Jahr. 2005 war das extremste Hurrikan-Jahr der Geschichte mit über 21 registrierten Wirbelstürmen.
 

Sturmautobahn über dem Atlantik
Dieser Trend lasse sich vor allem über dem Atlantik und dem nördlichen Teil des indischen Ozeans beobachten, so die Wissenschaftler. Auch wenn die statistische Unsicherheitsquote noch immer recht groß sei, müsse bei einer weiteren Erwärmung der Weltmeere mit stärkeren Stürmen gerechnet werden. Die Folgen sind vor allem für die ärmeren Karibikstaaten katastrophal. Allein seit Mitte August sind in Haiti durch die Wirbelstürme „Fay“, „Gustav“, und „Hanna“ mehr als 160 Menschen ums Leben gekommen. Und die nächsten Wirbelstürme sind schon im Anzug. Mit Hurrikan „Ike“ zieht der nächste Sturm der Kategorie vier auf der fünfstelligen Skala auf.
Hurrikan – selbst das Wort klingt schon nach Verwüstung. Seinen Ursprung hat der Name des Wirbelsturms in der indianischen Sprache. Hurrikan bedeutet so viel wie „Gott des Windes“. Doch dieser unbarmherzige Gott hat die Macht, ganze Landstriche dem Erdboden gleich zu machen. Mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde wirbeln die Winde um das Auge des Sturms. Treffen seine Fronten auf Festland, reißen sie Menschen, Bäume, Autos, sogar ganze Häuser mit sich. „Katrina“ fegte sogar mit einer Windgeschwindigkeit von über 330 Stundenkilometern  über den Golf von Mexiko hinweg. Die Stürme, die an Land an Kraft verlieren, sind aber nur ein Teil der Gefahr. Ein Hurrikan entwickelt durch seinen starken Unterdruck einen gigantischen Flutberg. Diese Wassermassen reichen zuweilen bis über 10 Meter über Normal Null – schwerste Überflutungen in den Küstenregionen sind die Folge.
 
Wetterküche Atlantik
Was auf Satellitenbildern als formvollendete Wolkenspiralen zu beobachten ist, nimmt auf Erden nicht weniger faszinierende jedoch zerstörerische Ausmaße an. Im zehn bis fünfzig Kilometer breiten „Auge“ des Sturmungetüms herrscht Windstille, Sonne oder Sterne scheinen von einem wolkenlosen Himmel. Doch ringsum wachsen die Wolkenwände Kilometer weit senkrecht in die Höhe. Das Unheil kommt vom Meer. Die in den USA, in der Karibik und Mittelamerika gefürchteten Hurrikans überqueren meist den ganzen Atlantik. Ihren Ursprung finden sie in der „innertropischen Konvergenz“, in jener äquatornahen Zone, wo die Passatwinde beider Hemisphären  aufeinandertreffen - vor der Westküste Afrikas. Die senkrecht stehende Sonne in diesem Gebiet sorgt für eine starke Verdunstung von Meerwasser. In der Folge entstehen gewaltige Wolkengebirge, Gewitterzellen, die sich unter beständigen Bedingungen zu einem tropischen Tief und später sogar zu einem Hurrikan entwickeln können. Voraussetzung hierfür ist das Zusammenspiel zwischen Passatwinden, Wassertemperatur, einer stabilen vertikalen Temperaturabnahme in der Atmosphäre und der Corioliskraft. Letztere ist für die Rotation der Stürme verantwortlich. Weil die Erde um ihre eigene Achse rotiert, werden auch bewegte Körper aus der geraden Bahn geworfen. Statt die Passatwinde in direkter Linie in das Tiefdruckgebiet zu leiten, wirbeln die Winde um das Sturmzentrum herum – auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn. Am Äquator selbst, wo die Coriolis-Kraft gänzlich fehlt oder zumindest sehr gering ist, herrscht eine rund tausend Kilometer sturmfreie Zone. Erst mit einem Abstand von mindestens fünf Breitengraden zum Äquator, rund 550 Kilometern, ist die Corioliskraft so groß, dass sie zuströmenden Luftmassen in jene Drehung versetzen kann, die Wirbelstürme ausmacht.
 
Unersättliches Wolkenmonster
Doch seine Hauptenergie schöpft ein Hurrikan aus aufsteigendem Wasserdunst. 26,5 Grad Celsius sind das Minium. Je wärmer das oberflächennahe Meerwasser, desto mehr Verdunstung. Ein gleichmäßiges Temperaturgefälle mit zunehmender Höhe bringt die feuchten Luftpakte schließlich zur Kondensation, was enorme Mengen Energie freisetzt und das Wolkengebilde noch weiter expandieren lässt. Gleichzeitig strömt ständig neue Luft nach und mit ihr weitere Feuchtigkeit. Der aufsteigende Wasserdunst sorgt für einen Unterdruck, der die Luft aus der Umgebung ansaugt. Dank der Passatwinde und Corioliskraft wird die aufsteigende Luft in Rotation versetzt. Hurrikan-Zeit ist von Mai bis Dezember – ihre „Lebensdauer“ beträgt meist zwei Wochen.
Kategorie: Globalnews | Aufrufe: 831 | Hinzugefügt von: regioblitz | Rating: 0.0/0 |
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