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Hauptseite » 2008 » September » 2 » Alle 47 Minuten ein Selbstmord
Alle 47 Minuten ein Selbstmord
10:52
dpa-infocom - 2.9.2008 14:27
 

Bayreuth (dpa) - Alle 47 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch durch Selbsttötung. Die Zahl der Suizidtoten lag zwar nach Angaben der Selbsthilfeorganisation «Angehörige um Suizid» (AGUS) im vergangenen Jahr mit 9402 zum zweiten Mal in Folge unter der Marke von 10 000.

Damit nehmen sich in Deutschland aber immer noch mehr Menschen das Leben als an den Folgen von Verkehrsunfällen, Drogenmissbrauch, Mord und Totschlag sowie Aids zusammen sterben, wie der Leiter des Referats Suizidologie bei der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde, Manfred Wolfersdorf, am Dienstag in Bayreuth berichtete. Die Zahl der Selbstmordversuche schätzt der Chef des Bezirkskrankenhauses Bayreuth auf mehr als 100 000 pro Jahr.

Ursachen für die rückläufige Suizidrate seien die zunehmende Zahl von Kriseninterventionseinrichtungen wie der Telefonseelsorge, eine bessere Aus- und Weiterbildung der Ärzte und der verstärkte Einsatz von Antidepressiva, sagte Wolfersdorf im Vorfeld des Weltsuizidpräventionstages am 10. September. AGUS ist nach Angaben von Bundesgeschäftsführerin Elisabeth Brockmann der einzige bundesweit tätige Verband, der sich um die Angehörigen von Suizidtoten kümmert. Nach ihren Angaben leiden bundesweit mehr als 600 000 Menschen an den langfristigen Folgen der Selbsttötung eines nahen Angehörigen. «Diese Todesart stellt das eigene Leben weitaus stärker infrage als jede andere Todesart», sagte sie.

Die «Angehörigen um Suizid» fordern deshalb neben einer Enttabuisierung dieser Todesart und besserer Prävention vor allem flächendeckende Hilfsangebote für Suizidtrauernde und suizidgefährdete Menschen. Da auch viele Kinder und Jugendliche von der Selbsttötung eines nahen Verwandten betroffen sind, müsse die besondere Problematik auch in den Schulen in Zusammenhang mit dem Thema «Tod und Trauer» behandelt werden. Brockmann appellierte zudem an die Medien, verantwortungsbewusster mit dem Thema Suizid umzugehen und den falschen Begriff «Selbstmord» nicht zu verwenden.

Erste Anlaufstelle für Menschen in einem psychischen Ausnahmezustand ist die Telefonseelsorge. Unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 0800 111 0 111 bieten geschulte ehrenamtliche Helfer rund um die Uhr eine kostenlose und anonyme Hilfestellung an.

Laut Wolfersdorf sind drei Viertel der Suizidtoten in Deutschland Männer. Die Suizidrate steigt mit zunehmendem Alter. Frauen neigen Studien zufolge deutlich mehr zu Selbstmordversuchen als Männer. «Das Tragische bei suizidgefährdeten Menschen ist, dass sie eigentlich am Leben bleiben wollen, dafür aber bereit sind, das eigene Leben einzusetzen», sagte der Leiter der Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung suizidalen Verhaltens der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

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