Den Ermittlungen zufolge hatte der 34-Jährige den Jugendlichen am Bahnsteig nach vorne gebeugt auf einer Bank sitzen sehen und angesprochen, um ihm Hilfe anzubieten. Nach einem kurzen Gespräch sprang der Jugendliche auf und griff den Mann ohne Vorwarnung an. Er schlug wiederholt auf ihn ein und trieb ihn anschließend mit Prügel die Rolltreppe hoch.
Im Zwischengeschoss stieß der Schläger den 34-Jährigen, der lediglich die Hände schützend vor den Kopf hielt, gegen einen Fahrkartenautomaten. Als der Mann zu Boden ging, versetzte ihm der Jugendliche mehrere Faustschläge ins Gesicht und gegen den Kopf. Danach trat er dem hilflosen Opfer mehrfach mit voller Wucht ins Gesicht, flüchtete und ließ den Verletzten zurück, der regungslos auf dem Boden lag. Lebensgefahr besteht laut Polizei nicht.
Durch eine Videoaufzeichnung der Nürnberger Verkehrsgesellschaft VAG konnte den Angaben zufolge nahezu der komplette Tatverlauf rekonstruiert werden. Der 34-Jährige konnte sich an den genauen Ablauf der Attacke nicht erinnern, da er selbst offenbar alkoholisiert war. Dank der Videoaufnahmen und eines Zeugenhinweises wurde der Tatverdächtige schnell identifiziert und auf einer Kirchweih gefunden. Zwar versuchte der 15-Jährige noch, den Polizisten zu entkommen, wurde dann aber festgenommen.
Der Fall erinnert an die brutale Attacke der Münchner U-Bahnschläger, die im Juli wegen versuchten Mordes zu langen Haftstrafen verurteilt worden waren. Die bei der Tat 17 und 20 Jahre alten Männer hatten am 20. Dezember vergangenen Jahres einen 76-jährigen Mann in einem Münchner U-Bahnhof fast zu Tode geprügelt. Eine Überwachungskamera zeichnete die Tat auf. Die Bilder lösten eine bundesweite Debatte über den Umgang mit jugendlichen Straftätern aus.