São Paulo (dpa) - Die brasilianische Marine findet immer mehr Leichen des Unglücksfluges AF 447. Am Sonntag bargen die Einsatzteams weitere drei tote Passagiere aus dem Meer. Zudem wurden mehrere Leichen auf hoher See treibend gesichtet, die jetzt so schnell wir möglich geborgen werden sollten.
Das sagte ein Luftwaffensprecher am Sonntag in der Einsatzzentrale in Recife. Damit sind mittlerweile fünf der 228 Flugzeuginsassen des Airbus tot aus dem Wasser geborgen worden. An Bord der Maschine befanden sich auch 28 Deutsche.
Am Samstag hatte die Marine zwei tote männliche Passagiere gefunden, die sich mittlerweile auf dem Weg zur Atlantik-Insel Fernando de Noronha befinden. Über den Zustand der Leichen wollte der Sprecher keine Angaben machen. Das sei nicht im öffentlichen Interesse, sondern gehe lediglich die Angehörigen etwas an. Die Einsatzteams fanden auch hunderte persönliche Gegenstände der Passagiere.
An der Suche rund 1200 Kilometer vor der brasilianischen Festlandküste sind mittlerweile 14 Flugzeuge und sechs Schiffe, darunter auch eine französische Fregatte, beteiligt. Auch die drei am Sonntag gefundenen Leichen sollen bis Montag in Fernando de Noronha sein. Von dort aus werden sie zur Identifizierung nach Recife aufs brasilianische Festland gebracht.
Zu den aus den Fluten des Atlantiks geborgenen persönlichen Gegenständen zählten unter anderem ein Lederkoffer, ein Rucksack mit Laptop und Impfpass sowie ein Ticket, das auf den Todesflug AF 447 ausgestellt ist. Eine der am Samstag gefundenen Leichen soll noch auf dem Flugzeugsitz festgeschnallt gewesen sein. Unklar blieb zunächst, ob es sich bei den am Sonntag geborgenen drei Leichen um Männer und Frauen handelt. Es wird davon ausgegangen, dass in den folgenden Stunden noch mehr Leichen geborgen werden.
Die Marine fand auch erneut mehrere Flugzeugsitze. Es gebe mittlerweile keinerlei Zweifel mehr, dass es sich um Teile des Airbus A-330 handele, sagte ein Sprecher. Die Behörden sammeln in Rio de Janeiro von den Verwandten der Flugzeuginsassen DNA-Proben, die bei der Identifizierung genutzt werden sollen. Die Identifizierung dauert erfahrungsgemäß lange. Der Airbus war am Pfingstmontag auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris über dem Atlantik abgestürzt.