Seoul (dpa) - Das höchste Gericht in Nordkorea hat zwei an der Grenze zu China festgenommene US-Journalistinnen zu jeweils zwölf Jahren Arbeitslager verurteilt.
Beim fünftägigen Prozess vor dem Zentralgerichtshof in Pjöngjang seien die «schweren Verbrechen» der beiden Frauen gegen den Staat und ihr illegaler Grenzübertritt bestätigt worden, hieß es am Montag in einem Bericht der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA. Jede von ihnen sei zu zwölf Jahren Umerziehung durch Arbeit verurteilt worden. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
Die koreanischstämmige Journalistin Euna Lee und ihre chinesischstämmigen Kollegin Laura Ling waren am 17. März bei Recherchen zu nordkoreanischen Flüchtlingen an der Grenze zu China festgenommen worden. Der Fall hat auch vor dem Hintergrund erhöhter Spannungen in der Region international große Aufmerksamkeit erregt. Beobachter spekulierten, dass das kommunistische Regime in Pjöngjang die beiden Frauen als Druckmittel bei möglichen Verhandlungen mit Washington benutzen könnte. Die USA debattieren zurzeit noch mit den anderen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats über eine Resolution zum weltweit verurteilten Atomtest in Nordkorea vom 25. Mai.
Die Bemühungen der USA um ihre Freilassung waren bisher vergeblich. Washington unterhält zu Pjöngjang keine formalen diplomatischen Beziehungen.