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Hauptseite » 2009 » April » 14 » Taliban erschießen Frauenrechtlerin in Afghanistan
Taliban erschießen Frauenrechtlerin in Afghanistan
09:46
dpa-infocom - 13.4.2009 18:14

Kabul (dpa) - Die radikal-islamischen Taliban haben in der südafghanischen Unruheprovinz Kandahar eine deutsch-afghanische Frauenrechtlerin ermordet.

Nach Polizeiangaben war die Provinzrätin Sitara Achikzai, die jahrelang in Deutschland im Exil lebte und auch einen deutschen Pass besaß, am Sonntag vor ihrem Haus in der Stadt Kandahar von vier bewaffneten Männern angegriffen und erschossen worden. Unterdessen kamen im unruhigen Süden und Osten Afghanistans mindestens 40 Aufständische bei Gefechten ums Leben. Auch Bundeswehrsoldaten waren Ziel zweier Angriffe, bei denen jedoch niemand verletzt wurden.

Die Vereinten Nationen in Afghanistan verurteilten den Mord an Sitara Achikzai, zu dem sich die Taliban bekannten, scharf. Für die «feige und vorsätzliche» Tat gebe es keine Rechtfertigung, erklärte am Montag die Sprecherin der UN-Mission in Kabul, Nilab Mubarez. «Achikzai war eine engagierte und tapfere Frau, die Afghanistan in einer der gefährlichsten Regionen des Landes gedient hat.» Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) teilte am Montag in Berlin mit: «Diese mutige Frau wollte den Menschen in Afghanistan helfen und hat sich mit all ihrem Engagement für die Rechte der Frauen eingesetzt.» Nun müssten die afghanischen Behörden alles tun, um den Mord zu ahnden. Auch der afghanische Präsident Hamid Karsai verurteilte den Anschlag und forderte die Sicherheitskräfte auf, die Täter zu finden.

Achikzai, die neben der afghanischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft besaß, war Ende 2001 nach mehreren Jahren im Exil in Deutschland nach Kandahar zurückgekehrt. Bereits im September hatten die Taliban in Kandahar eine der ranghöchsten Polizistinnen Afghanistans, Oberstleutnant Malalai Kakar, erschossen. Vor zweieinhalb Jahren war die Frauenbeauftragte der Provinz, Safiya Omar Jan, bei einem Anschlag ums Leben gekommen. Während der Herrschaft der Taliban von 1996 bis 2001 waren Frauen in Afghanistan weitgehend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen.

Bei einem Sprengstoffanschlag auf einen Konvoi der Bundeswehr am Ortsrand von Masar-i-Scharif wurden am Ostermontag zwei geschützte Fahrzeuge beschädigt. Nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam konnte die Patrouille jedoch aus eigener Kraft ins deutsche Feldlager Camp Marmal zurückfahren. Bereits am Sonntag wurde der Bundeswehrstützpunkt in Kundus zum vierten Mal innerhalb einer Woche mit Raketen angegriffen. Die fünf Geschosse seien jedoch außerhalb des Lagers eingeschlagen, teilte die Bundeswehr mit.

Nach afghanischen Polizeiangaben, griffen Taliban-Kämpfer am Samstag in der südlichen Provinz Sabul einen Konvoi afghanischer und internationaler Truppen an. Die Soldaten hätten das Feuer erwidert und 22 Aufständische getötet. Bei dem mehrstündigen Gefecht seien auch US-Kampfflugzeuge zum Einsatz gekommen. Die Taliban bekannten sich zu dem Angriff. Ein Sprecher sagte, drei Aufständische und «48 Soldaten» seien getötet worden. Angaben der Taliban gelten jedoch als übertrieben und haben sich oft als gänzlich falsch herausgestellt. In der Provinz Kunar im östlichen Grenzgebiet zu Pakistan töteten Soldaten der Internationalen Schutztruppe ISAF 18 weitere Taliban.

Ebenfalls in Kunar kamen an Montag sechs Zivilisten bei einem Luftangriff der NATO-geführten ISAF ums Leben. Der Verwaltungschef des Distrikts Watapur, Zelmai Yousifzai, sagte, 14 Dorfbewohner seien verletzt worden, als deren Häuser bombardiert worden. Die ISAF erklärte dagegen, bei der Militäraktion seien «vier bis acht» Aufständische getötet worden. Der Vorfall werde untersucht, hieß es.

Sechs weitere Menschen wurden nach Polizeiangaben am Montag bei Bombenanschlägen getötet. In der westlichen Provinz Herat starben vier Insassen eines Minibusses, als ein am Straßenrand versteckter Sprengsatz explodierte. In der südöstlichen Provinz Chost wurden zwei afghanische Wachleute einer privaten Sicherheitsfirma getötet. Der Süden und Osten Afghanistans gelten als Hochburgen der Taliban. In den vergangenen Monaten hat sich aber auch im Kommandobereich der Bundeswehr im Norden die Sicherheitslage deutlich verschlechtert.

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