Bad Camberg / Goldener Grund / Idsteiner Land. – „Stillstand in der Ökumene?“ so heißt das Thema des Ökumenischen Montags-Treffs am 23. Juni 2008. Gast-Referent und Gesprächs-Partner dafür ist Albert Schechter. Dem Pfarrer von Ranstadt und Seelsorger der Fachklinik Dr. Herzog für ganzheitliche Krebs-Therapie in Bad Salzhausen liegt die Einheit der Christen besonders am Herzen. Deswegen nennen ihn manche den „ökumenischen Pfarrer“. Auch für das Treffen mit ihm gilt das Motto „Christen im Gespräch – miteinander und mit anderen“: Jede teilnehmende Person kann eigene Fragen, Erfahrun­gen, Wünsche und Anregungen einbringen.

Schon seit einiger Zeit liegt der Nebel einer spürbaren Verdrossenheit über den ökumenischen Dialogen mit ihrem Bemühen um Übereinstimmung. Viele haben den entmutigenden Eindruck, die bereits erarbeiteten Übereinstimmungen seien durch die Kirchenleitungen nicht offiziell anerkannt und hätten zu keinen oder kaum entscheidenden Schritten zur sichtbaren Einheit der Kirchen geführt. Manche Dinge, mit denen sich Theologen im ökumenischen Dialog befassen, werden innerhalb der Kirchengemeinden weitgehend als unerheblich empfunden. Wieder andere halten die Suche nach Übereinstimmung für eine wahrhaft „unendliche Geschichte“. Immer wieder wird der erreichte Konsens in Frage gestellt.

Einige wollen an die Stelle der Dialog- und Konsens-Ökumene eine „Ökumene der Profile“ oder gar eine „Differenz-Ökumene“ setzen. All diese Eindrücke und Einschätzungen verstärken sich gegenseitig. Sie drohen, das Ende der „Dialog-Ökumene“ zu schaffen. Kann man von einem Misslingen des Konsens-Bemühens reden? Rechtfertigen diese kritischen Bedenken einen Verzicht auf das Konsens-Bemühen? Sind theologische Dialoge und ihr Suchen nach Gemeinschaft im Glauben die einzige Form christlich-kirchlichen Einheits-Bemühens?