Heidenheim (dpa) - In einer verrußten Wohnung in Heidenheim hat die Polizei am Donnerstag die Leichen von fünf Männern entdeckt. Sie seien vermutlich schon vor mehreren Tagen an einer Rauchvergiftung gestorben, sagte Polizeisprecher Horst Baur.
«Es deutet sehr viel auf einen Unglücksfall hin. Es könnte sein, dass es mit dem Gasofen zusammenhängt.» Die Identität der Toten war zunächst unklar. In der Erdgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses im Stadtteil Mergelstetten soll es einen Schwelbrand oder eine Verpuffung gegeben haben. Die Polizei hat keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen. Trotzdem könne dies nicht ausgeschlossen werden, sagte Baur.
Nach ersten Erkenntnissen waren einige der Opfer in der Wohnung nur zu Besuch gewesen. Die Polizei prüft derzeit, wie viele Bewohner beim Einwohnermeldeamt registriert waren. Nach derzeitigem Stand könnten es ein bis zwei gemeldete Bewohner mit russischer Herkunft sein, sagte der Polizeisprecher. Anhand von Fingerabdrücken werde die Identität der Männer geklärt. Die Leichen wurden in eine Leichenhalle gebracht.
Eine Nachbarin hatte schon vor rund einer Woche die verrußten Fenster entdeckt. Auch die ungewöhnliche Ruhe in der Wohnung war der Frau aufgefallen. Danach hatte sie den Vermieter informiert. Weil die Bewohner auch nach dem Klingeln nicht reagierten, öffnete der Vermieter schließlich am Donnerstag um kurz vor 11.00 Uhr gemeinsam mit der Polizei die Wohnung.
Wegen Brandgeruchs verständigten die Polizisten die Feuerwehr, die mit mehreren Einsatzfahrzeugen anrückte. Die Feuerwehrmänner betraten die Wohnung mit Gasmasken und entdeckten die Leichen der Männer in zwei verschiedenen Zimmern.