Fette Abfindungen für Ex-Manager sind nicht zu rechtfertigen. Der das sagt, ist selber ein Ex-Manager: Der frühere Chef der angeschlagenen Schweizer Großbank UBS, Peter Wuffli, verzichtet auf umgerechnet acht Millionen Euro. Und er bedauert Fehler, die der Bank Milliardenverluste beschert haben.
Die Appelle an die gescheiterten UBS-Manager zur Rückerstattung ihrer Millionenbezüge zeigen Wirkung: Der frühere Konzernchef der Schweizer Großbank, Peter Wuffli, verzichtet auf zwölf Millionen Franken (acht Millionen Euro), die ihm nach seinem Abgang 2007 zugestanden hätten.
Damit wolle er ein Zeichen der Solidarität mit der UBS-Führung setzen, sagte der 51-jährige Ex-Bankier in einem Interview der „NZZ am Sonntag“. Die UBS-Spitze leiste in einer schwierigen Situation ausgezeichnete Arbeit und verdiene Vertrauen. „Hohe Zahlungen für abtretende Topleute in einem Unternehmen in schwerer Schieflage sind nicht zu rechtfertigen“, sagte Wuffli.
Der ehemalige Konzernchef, der im Juli 2007 – also noch vor Beginn der Finanzkrise – durch den jetzigen CEO Marcel Rohner abgelöst worden war, setzt damit auch ein Zeichen in der Kontroverse um die Rückzahlung nicht verdienter Lohn- und Bonuszahlungen ehemaliger Spitzenkräfte der angeschlagenen Großbank.
Bei Wuffli geht es aber nicht um eine Rückzahlung früher bezogener Boni, sondern um den Verzicht auf einen Teil jener Leistungen, die ihm bei seinem Abgang vertraglich zugesichert waren. Aus dem Geschäftsbericht 2007 ist bekannt, dass Wuffli sowie zwei weitere ehemalige Topmanager, Clive Standish und Huw Jenkins, Anrecht auf je ein Jahresgehalt hatten.
Zusammen ging es um eine Summe von 60,6 Millionen Franken. Hinzu kamen weitere Zahlungen von knapp 33 Millionen Franken für jene Zeit, die Wuffli, Standish und Jenkins im Jahr 2007 noch im Amt gewesen waren.
Wuffli sagte in dem Interview, er verstehe die allgemeine Empörung über die Bezüge der früheren UBS-Spitze. Einiges werde sich ändern müssen. Immerhin gebe es schon lange einen Malus in den Anreizsystemen der UBS. So habe er persönlich auf ihm zugeteilte und noch gesperrte Aktien seit Anfang 2007 rund 50 Millionen Franken verloren. Wenn man zusätzlich die bezahlten Steuern berücksichtige, habe er den Lohn von etwa drei Jahren verloren, sagte Wuffli.
Er habe nie aus persönlicher, spekulativer Geldgier gehandelt, sagte der Exbanker, räumte aber ein, dass die unter ihm verfolgte Wachstumsstrategie im Investmentbanking im Nachhinein eine Fehleinschätzung gewesen sei. Er bedaure zutiefst, dass Entscheidungen, die in seiner Zeit nach bestem Wissen und Gewissen gefallen seien, fatale Auswirkungen für die UBS hätten.